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Senioren sind anspruchsvolle Konsumenten

Minister Ehlen zum Verbraucherschutz für Senioren

Brauel (gh). Anlässlich der Gründungsversammlung der Senioren-Union im Kreis Rotenburg informierte Niedersachsens  Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen die Teilnehmer im Gasthaus „Zur Linde“ in Brauel über aktuelle Erkenntnisse zum Thema „Verbraucherschutz für Senioren“.
Heinz Helbig als neuer Vorsitzender der Senioren-Union auf Kreisebene musste die richtige Bezeichnung für den Minister ablesen, die vollständig „Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung“ lautet. Doch der Landwirtschaftsmeister aus Kalbe nennt sich selbst gern „Minister für Essen und Trinken“ und gibt auch genau so gern zu, dass er diese Tätigkeiten selbst schätzt. Wobei er dann auch schon beim Thema war, denn die „Generation 50 plus“ sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und die am besten  situierte und Konsum steigernde Gruppe innerhalb der Gesellschaft. Sie habe gewisse Ansprüche und sei auch bereit, mehr Geld für Qualität auszugeben. So genannte Senioren-Handys hätten sich als Flop erwiesen, was Marketingstrategen doch einigermaßen überrascht habe. Den Verbraucherschutz teilte Ehlen in zwei Kategorien auf. Auf die Gesundheit bezogen nannte er Lebens- und Futtermittel, und dafür sei sein Ministerium verantwortlich, Verträge hingegen seien im Wirtschaftministerium angesiedelt, welches sich an EU-Richtlinien zu orientieren habe. Die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln, vom Endprodukt bis zum Erzeuger, sei eine wichtige Errungenschaft für die Verbraucher, ebenso die Angabe des Kilo-Preises an den Regalen. In Niedersachsen herrsche ein Selbstversorgungsgrad von 300 Prozent, da könne sich niemand leisten, schlechte Qualität zu erzeugen. Aus diesem Grund hielt Ehlen es auch für höchst überflüssig, beispielsweise Äpfel aus Südtirol oder gar Südafrika zu kaufen, wo doch das Alte Land praktisch vor der Tür liegt. Dem pflichtete CDU-Kreisvorsitzender Albert Rathjen bei, der einen Vorfall aus Magdeburg zum Besten gab. Bei einem Discounter hätten Verbraucher Milchprodukte aus der Region vermisst und den Laden aus diesem Grund boykottiert. Das zeigte Wirkung und die Milch aus der Magdeburger Börde hielt wieder Einzug in die Regale. So sollten Verbraucher handeln, fand auch der Minister, der zudem noch darauf hinwies, dass, wer sich mit in Niedersachsen hergestellten Lebensmitteln versorge, getrost auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten könne.


Aufmerksame Zuhörerin Ilse Klindworth aus Kalbe, nicht nur am Vorstandstisch Nachbarin von Hans-Heinrich Ehlen. Links im Bild der Vorsitzende der Senioren-Union Heinz Helbig.
Foto: Gerda Holsten

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